Die Stadtwerke Kempen sind seit dem Jahre 1863 für die Gasversorgung der Stadt Kempen zuständig. 1906 kam die Wasserversorgung mit der Inbetriebnahme des Wasserwerks Kempen hinzu und seit 1914 werden die Kempener Bürgerinnen und Bürger von den Stadtwerken mit Strom versorgt. Seit dem Jahr 1962 bauen die Stadtwerke Kempen kontinuierlich die Fernwärmeversorgung und die umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung aus. Mit Photovoltaik, Biomethan und Solarthermie treiben die Stadtwerke die Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energien an. „Bis 2040 wollen wir komplett auf erneuerbare Energieträger umgestiegen sein“, so Siegfried Ferling, Geschäftsführer der Stadtwerke Kempen.

Neben den Sparten Strom, Gas, Wasser und Fernwärme betreiben die Stadtwerke auch das AquaSol als beliebte Freizeiteinrichtung in Kempen. Seit Jahren erwirtschaften die Stadtwerke einen Überschuss, der die Verluste des AquaSol überkompensierte. Überschüsse wurden in weiten Teilen an den hundertprozentigen Gesellschafter – die Stadt Kempen – ausgeschüttet.

„Die Krisen der letzten Jahre haben die Energiewelt komplett verändert. Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben z.B. Lieferzeiten für Ersatzteile verlängert und Einkaufspreise für Energie deutlich gesteigert“, führt Siegfried Ferling weiter aus. Ausgelöst durch diese Ereignisse verzeichnen die Stadtwerke Kempen in 2021 mit 2,1 Mio. € ihren ersten Verlust der Firmengeschichte.

Die Stadt Kempen prüft durch eine Erhöhung des Eigenkapitals der Stadtwerke um 10 Mio. € einen bedeutenden Schritt zu gehen, um Zukunftsprojekte abzusichern.

Die Kapitalerhöhung der Stadt bildet die Grundlage dafür, auch weiterhin in die Umrüstung von Strom- und Wärmenetzen für regenerative Energiequellen investieren zu können, zum Beispiel:

  • privater und gewerblicher Ausbau der Photovoltaik
  • Einsatz regenerativer Wärmequellen statt Erdgas
  • Ausbau der privaten und öffentlichen Ladeinfrastruktur

Die Realisierung von Zukunftsprojekten bleibt weiter im Fokus, zum Beispiel:

  • der Bau von optimierten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen als Brückentechnologie
  • die Installation einer großen Floating-Photovoltaik-Anlage auf dem Königshüttesee
  • die regenerative Wärmeerzeugung durch eine Solarthermieanlage

„Die Stadt plant einen wichtigen Schritt, um den Bürgerinnen und Bürgern Kempens ein stabiles Energiepaket anbieten zu können und den Ausbau regenerativer Energie voranzutreiben“, zeigt sich Ferling zuversichtlich.